Ich schreibe meine Träume auf, wenn mich an diese nach dem Aufwachen noch zu erinnern vermag. Und ja, dieses Erinnern-Können ist trainierbar, aber offen gestanden: wenn diese sicherlich erstrebenswerte Fertigkeit die Einzige wäre, die zu optimieren wäre, ja dann gelänge mir dies sicher jeden Morgen!
Auch für dieses Thema gilt das über das Glück Gesagte: eine wahre Flut von Infos, Filmchen, Literatur und selbsternannten Traumdeutern -war im Altertum übrigens tatsächlich ein Beruf – begegnet demjenigen, der sein Träumen näher erkunden möchte.
Was für ein Traumleben – rätselhaft und manchmal auch furchteinflößend!
Ich will mich hier nicht auslassen über Deutung und Symbole, denn mir scheint doch eines auf jeden Fall sicher: es kann keine allgemeinverbindliche Interpretation des Traumerlebens geben!
Meine Träume zu mindestens sind keine Ergebnisse von Einflüsterungen „höherer Welten“, mystischer Sphären oder Geistern. Sie haben in der Regel auch nichts mit einem vielleicht zu üppigen Abendessen zu tun. Ich erlebe sie als Spiegel dessen, was mich umtreibt, welche Fragen ich am Tage oder auch schon seit Tagen in mir bewege, wie ich mit mir selbst umgehe und spreche, manchmal auch von Ereignissen und Begegnungen, die ihre tiefen Eindrücke hinterlassen haben. Ein echtes Rätsel ist mir dabei noch immer: warum ists nicht einfach ein eins zu eins – Spiegelbild, ein leicht zu verstehendes Abbild des Tagesbewussten?
Personen, Orte, Handlungen und auch die sie häufig begleitenden Gefühle erscheinen mir oft genug als fremdartig, verzerrt, unerklärlich, ja als der reine Horror. Gehts nicht ein bisschen einfacher?
Die Joker-Frage: was will mir der Traum mitteilen ?
Nicht, dass ich jeden meiner Träume sofort zu deuten wüsste. Manchmal ists mir schon beim Aufwachen glasklar deutlich, was „des Pudels Kern“ ist, und dieser ist dann oft auch mit einem sehr ergreifenden Gefühl verbunden. Kenne ich das nicht von irgendwo her? Hatte ich da nicht schon seit Wochen drüber nachgedacht und nachgefühlt? Welche Erinnerung weckt die Traumhandlung in mir auf, was machen die erlebten Gefühle mit mir…..?
Fragen über Fragen, die mich mal mehr, mal weniger durch die Woche begleiten. Wenn es mir gelingt, vor allem bei eher bedrohlich erlebten Träumen diese wie einen Kinofilm anzuschauen, dann schält sich nach und nach das erwähnte Spiegelbild heraus, das mir vorgehalten wird, oder besser: das ich mir vorhalte. Das ist dann nicht immer schön, kann auch unangenehm sein, ist aber auf jeden Fall spannend.
Und das ist auch eines von vielen möglichen Gesprächsthemen in der online-DIALOGOS-Lebensberatung: nur Mut, sprecht über eure Träume!