Als ich vor rund 40 Jahren das erste Mal des Buch von Ernst Bloch „Das Prinzip Hoffnung“, aus welchem das Zitat stammt, aufschlug und diesen Satz gelesen hatte, erschrak ich!
Ich hatte bis dahin gedacht, und fühlte es auch so, dass ich doch der bin der ich bin, mit all meiner Jugend, mit meiner fitten, schlanken und ansehnlichen Erscheinung, und – den Sehnsüchten, von denen ich mich mehr oder weniger treiben ließ! Aber: „Darum werden wir erst“, es klang wie eine Mahnung, eine Forderung und letztlich wie eine unumstößliche Tatsache. Und der Schrecken, den ich empfand, bezog sich vor allem auf eine mögliche Perspektive meines Lebens, unbekannt und mit vielen Fragezeichen versehen.
Wer, wie, was werde ich sein? Ich klappte das Buch zu und verwahrte es die folgenden Jahrzehnte in meiner Bibliothek. Kürzlich erinnerte ich mich wieder dieses damaligen Schreckens und musste, ob meiner Reaktion auf diesen einen Satz, der mir heute vorkommt wie ein zen-buddhistischer Koan, lächeln.
„Lebensweisheiten, Affirmationen, Transformationen und jede Menge Gurus“
Die 80-iger Jahre waren – so kann ich es heute betrachten – gigantische Zeiten! Bhagwan, transzendentale Meditation, ägyptisches Totenbuch, I Ging und andere unzählige publizierte Weisheiten, vor allem aber Gurus boten sich an, bei Fragen nach dem Sinn des Lebens Antworten zu liefern. Welche Vielfalt und – das alles ohne Internet! Sie begegneten mir in Buchläden, Körnerläden (dem Vorläufer des heutigen Bio-Supermarkts), in Filmen, Musik und Menschen.
Die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens, beantwortete der Super-Computer Hal 2000 ganz einfach mit: „42“, nachzulesen in dem Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams. Mir scheint das die perfekte Satire zu sein und ich erlebe die allgegenwärtige Forderung nach gesellschaftlicher und persönlicher „Transformation“, unterbaut mit ebenfalls schier unerschöpflicher Vielfalt an Wegen, Methoden, Mittelchen und Weisheiten, so, dass offenbar alles wiederkommt. Und jedes Mal mit dem höchsten Anspruch, am besten gleich, sofort, besser schon gestern, die ganze Welt verändern zu wollen.
„Die Psychologie des Alltags“
Worte können viel, aber sie zwingen nicht. Jede Theorie, jeder Ismus, jede Affirmation und jedes Mantra ist nur so stark, wirksam und hilfreich, wie sie ihren Weg ins tägliche Leben finden, in Handlungen, Entscheidungen und Begegnungen. Es ist leichter gegen etwas zu sein, oder dafür, ohne daraus ein aktives Tun abzuleiten, als durch Zweifel, Vergeblichkeit, Scheitern und Unglücklichsein zu gehen.
Aber: der Schlüssel zum persönlichen Glück liegt nicht in frommen und schlauen Sprüchen, sondern in jedem Einzelnen, nie im Außen. Wie innen, so außen!
Mit den Begriffen „Lebensberatung und Begleitung“ verbinde ich genau dies: die „Hand“ zu reichen, ein offenes Ohr zu haben, Zuversicht und auch Mut zu vermitteln.
Die online – DIALOGOS-Lebensberatung ermöglicht Dir Begegnung – DU hast die Wahl!