„Von Rucksäcken und „toxischen Beziehungen“

Jede und jeder trägt einen – entweder ists ein großer oder vielleicht auch mal ein kleinerer, mal ein schwerer oder einer, der kaum zu spüren ist auf dem Rücken. Ich bin in meinem Leben noch keinem Menschen begegnet, der keinen Rucksack mit sich herumgeschleppt hätte, auch wenn der eine oder die andere zunächst vorgab, völlig ohne unterwegs zu sein. Denn meistens sind sie unsichtbar, jedenfalls zunächst einmal. Wenn die Begegnung doch mal ein wenig länger anhält und mein Gegenüber in Wort und Tat an den dann doch zu Vorschein tretenden Reißverschlüssen, Taschen und Schnallen zu nesteln beginnt, ists aus mit der gewollten oder ungewollten Geheimhaltung.

„Pandoras box oder natürliche Ausstattung ?“

Kaum haben wir das „Licht der Welt“ erblickt, geht’s auch schon los mit dem Packen und im Lauf der Lebensjahre wird vieles von dem, was wir so alles in den praktischen Beutel gestopft haben, scheinbar vergessen.

Und wir treffen auf Menschen, gehen Verbindungen ein, lösen andere auf, erleiden Schicksalsschläge und unsägliches Glück, verwirklichen mal mehr, mal weniger unsere Träume und Wünsche. Und in Lebensmomenten, wo es mal nicht so gut „läuft“, ist er zu spüren und seine Last tragbar oder gar unerträglich. Und oft genug scheint es, als würde die Last nicht etwa weniger werden, im Gegenteil: es kommt dann noch was obendrauf! Der Blick auf seinen Inhalt kann einen echt erschrecken und es ist Selbstvertrauen und Selbstachtung vonnöten, all das Erlebte, Gelebte, Gedachte, Gewohnte und Getane zu entwirren, zu betrachten und dann gegebenenfalls einfach mal auf die Seite zu legen.

„Der Seele Gift und Gegengift“

In Partnerschaften, Familie, am Arbeitsplatz und auch bei jeder Begegnung, treffen mindestens zwei Rucksäcke aufeinander und – abhängig von der Explosivität der jeweiligen Inhalte, kann es mitunter gewaltig knallen.

Heute ist es üblich geworden, dergestaltiges Knallen mit psychologischen Begriffen wie Narzissmus, Egozentrismus, Co-Abhängigkeit und in letzter Zeit vor allem „toxischer Beziehung“ zu umschreiben. Die Psychologie hat somit Einzug gehalten in unser Seelenleben und Erleben!

Mit Hilfe von im Internet veröffentlichten Auflistungen vermeintlicher Wesensmerkmale der ein oder anderen „Störung“, hat jeder Rucksackträger für sein Gegenüber schnell die passende Erklärung fürs Unerklärliche, das Sagbare für das Unsagbare an der Hand! Beinahe alles Unausstehliche, kaum Ertragbare am Mitmenschen lässt sich kategorisieren und in entsprechende Schubladen packen. Und Worte können Waffen sein! Mein Tipp:

„Selbsttest“:

Meine Zeit ist der Morgen! Kurz nach dem Aufwachen bemühe ich mich wahrzunehmen, welcher Gedanken und welches Gefühl mir als erstes ins Bewusstsein schießen:

  • Was sind meine ersten Sätze, die ich nach dem Aufwachen zu mir selbst spreche?
  • Welches Gefühl ist mit diesem Gedachten verbunden?
  • Was fällt mir auf? Kenne ich diesen Gedanken, dieses Gefühl, habe ich das schon öfter gedacht und gefühlt?
  • Erinnere ich einen Traum, oder wenigstens eine aus diesem Traum – den ich vielleicht doch wieder mal „vergessen“ habe – übrig gebliebene Stimmung?

Sofern ich nicht hurtig aus dem Bett springen muss, lausche ich einfach mal in mich hinein und bleibe ein wenig bei mir….

In der online-DIALOGOS-Lebensberatung sind alle Rucksäcke willkommen, lass‘ uns einfach mal gemeinsam einen liebevollen Blick hineinwerfen.

Vorgefertigte Erklärungen, Schubladen und Waffen haben hier keinen Platz!

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Eine Antwort

  1. … mit dem Lebensrucksack auf Wandertour … und warum eine innere Inventur Erleichterung bringt

    Kennst Du den Inhalt Deines eigenen Rucksacks genau? Wie schwer wiegen negative Glaubenssätze, traumatische Erlebnisse und inszenierte Ängste? Wenn Deine Seele ein Rucksack wäre, was würdest Du mit auf Wandertour durch Dein Leben nehmen wollen? Und wen oder was würdest Du gerne aus diesem Rucksack entfernen? Mit diesen Fragen habe ich mich oft beschäftigt, wenn ich mit meinem Hund auf Wandertour unterwegs war. Und so habe ich nach und nach meinen Rucksack entleert und gereinigt, indem ich mir all die Dinge angeschaut habe, die ich bei dieser inneren Inventur entdecken konnte.
    Als „Lohn“ für diese „Arbeit“ reise ich heute mit deutlich leichterem Gepäck, sehr angenehm 🙂 …!

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